Leder-Spaltmaschine

Diese Spaltmaschine kann entsprechend der Dicke und dem Zustand der Lederhäute millimetergenau eingestellt werden. Durch das horizontal zur Hautfläche laufende Messer wird die zu spaltende Haut in zwei Schichten gespalten. Die obere Schicht nennt man „Narbenspalt“, die untere Schicht wird als „Fleischspalt“ bezeichnet. Bei sehr dicken Häuten können auch mehrere Schichten gewonnen werden. Die mittleren Schichten werden als „Kernspalt“ oder „Mittelspalt“ bezeichnet. Für die Herstellung von Spaltleder werden häufig Häute vom Rind verarbeitet, die eine Stärke von 5 bis 10 Millimetern haben.

Die Spaltblätter, oder auch Bandmesser, sind ein entscheidendes Bauteil dieser Maschine. Zu DDR-Zeiten wies der hier produzierte Werkzeugstahl nicht die notwendige Qualität auf, sodass die Blätter schnell stumpf wurden und die Lederschichten dadurch beschädigt werden konnten. Um eine gleichbleibende Qualität der Spaltleder zu gewährleisten, wurden deshalb meistens Spaltblätter aus dem NSW (Nicht Sozialistisches Wirtschaftsgebiet) importiert.

Die ersten manuell betriebenen Spaltmaschinen wurden Mitte des 18. Jahrhunderts für die Lederverarbeitung konstruiert. Diese Maschinen wurden stetig weiterentwickelt und später mit Elektromotoren angetrieben.

Hersteller: ZPS - Závody přesného strojírenství (deutsch: Feinmechanische Anlagen) - Made in Czechoslovakia 
Baujahr: ca. 1950

Walkmaschine

Walkmaschinen kommen bei der Bearbeitung von Schuh- und Stiefelschäften zum Einsatz. Dabei wird der zugeschnittene Schaft mittels Druck eines beweglichen Walkschwertes zwischen die beheizten Seitenplatten gedrückt. Durch den ausgeübten Druck in Verbindung mit der einwirkenden Temperatur ist es möglich, die Schäfte faltenfrei und ohne Verzug mit dem typischen Längskniff an der Spannpartie zu formen. Die so hergestellten Schäfte behalten auch bei langem Gebrauch ihre Form. Die Walkschwerter gibt es in verschiedenen Ausführungen für die jeweils gewünschten Schaftformen und -größen.

Lange Versuchsreihen in den hier ansässigen Schuhfabriken führten zu der Erkenntnis, dass die Höhe der Temperatur, die auf das zu walkende Leder einwirkt, entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endproduktes hat. Deshalb wurde diese Maschine mit einer elektronischen Temperaturreglung nachgerüstet. Die Temperatur konnte so an die verschiedenen Ledersorten angepasst und dadurch deutlich bessere Walkergebnisse erzielt werden.

Entwickelt und konstruiert wurde dieser Maschinentyp ursprünglich in England Ende des 19. Jahrhunderts und in Deutschland in Lizenz gefertigt. Diese Walkmaschine stand zuletzt im VEB Schmöllner Schuhfabrik.

Hersteller: DVSG - Deutsche Schuhmaschinengesellschaft G.m.b.H. Frankfurt a. Main
Baujahr: ca. 1925

Doppelmaschine

Bei der Fertigung von Schuhen werden Doppelmaschinen verwendet, um das Oberleder und die Brandsohle mittels einer Außennaht miteinander zu verbinden. Verschiedene Modelle arbeiten mit einer, zwei oder drei Nadeln. Der hier ausgestellte Maschinentyp ist mit einer Nadel ausgestattet und wurde hauptsächlich zur Herstellung von Offiziersstiefeln eingesetzt.

Die Schwierigkeit bei mehr als einer Nadel besteht in der Handhabung der Unterfäden mit den Schiffchen. Um die Synchronisierung der Fadenläufe zu gewährleisten, wird dabei mit speziellen Stichen gearbeitet.

An dieser Maschine befindet sich zudem ein Pechkessel, durch den der Nähfaden vor dem eigentlichen Nähvorgang gezogen wird. Die Verweildauer der Fäden im Pechkessel muss exakt der Verarbeitungsgeschwindigkeit angepasst werden. Bei einer zu langen Verweildauer läuft das Pech an den Fäden entlang und verschmutzt die Maschine sowie das zu verarbeitende Leder. Werden die Fäden zu kurz getränkt, ist die Dichtigkeit der Nähte nicht mehr gewährleistet.

Die sachgemäße Verwendung eines gepichten Fadens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wasserfestigkeit, sowie die Haltbarkeit der Nähte und damit auf die Lebensdauer des gesamten Schuhwerks.

Hersteller: VEB Textima – Schuh- und Sattlermaschinen Leipzig 
Baujahr: 1952