Bergkeller

Der Untergrund  Schmöllns und die Hügel der Umgebung bestehen aus Sandstein, einem leicht zu bearbeitenden Material. Im Mittelalter trieben die Einwohner der Stadt Kellergänge in den Fels. Erstmals erwähnt werden die Keller jedoch erst in Erbzinsgrundbüchern von 1544.  In den Gemäuern herrschten kühle Temperaturen von 4 – 12 Grad Celsius, so dass sie ideale Lagerräume waren.

Der Bergkeller hinter dem Rathaus ist der wohl bekannteste Keller und gehörte seit 1748 dem Fleischerhauer Johann Heinrich Bankwitz. Die alten Fleischerhaken können noch heute vor Ort besichtigt werden.

Mit der Einführung des Kühlschranks verloren die Bergkeller zunächst an Bedeutung und wurden vernachlässigt. Während des zweiten Weltkrieges dienten sie dann als Luftschutzkeller. Der Bergkeller hinter dem Rathaus wurde 1937/38 ausgebaut, um den Schülern der heutigen Eichbergschule und Anwohnern des Marktes Zuflucht zu bieten. Dafür verband man 3 Keller durch neue Tunnel.

Anfang 1945 erfolgte ein weiterer Ausbau. Italienische Kriegsgefangene mussten den Keller erweitern. Ihre Namen hinterließen sie an den Wänden des östlichen Kellers. So entstanden Tunnel in einer Gesamtlänge von ca. 120 Metern, die  9 Meter unterhalb der Schulstraße liegen.

Nach dem Ende des Krieges wurden die Bergkeller höchstens noch zur Lagerung von Kartoffeln oder Rüben benutzt. Heute existieren nach wie vor Keller in der Ronneburger Straße, an der Bergstraße, am Kellerberg, am Coßwitzanger und am Eichberg.

Öffentlich zugänglich ist der 2006/2007 restaurierte Keller hinter dem Rathaus. Eine Besichtigung ist nach Anmeldung beim Bürgerservice gerne möglich.